Weißes Gold oder doch Gift?
Unser Körper braucht für lebenswichtige Funktionen Zucker (Glukose = Einfachzucker). Im Grunde genommen wandelt er alle verdaulichen Kohlenhydrate letztendlich in Einfachzucker um, damit er die zugeführte Energie aus Kohlenhydraten auch nutzen kann. Auf raffinierten Zucker (aus Mehlspeisen, Fertiggerichten, Süßigkeiten, …) ist unser menschlicher Organismus jedoch nicht angewiesen.
Rüben- oder Rohrzucker? Chemisch gesehen gibt es keinen Unterschied. Sie bestehen beide zu 100% aus sogenannter Saccharose (Zweifachzucker). Rübenzucker wird, wie der Name bereits verrät, aus Zuckerrüben gewonnen (ist also heimisch), Rohrzucker gewinnt man aus dem Zuckerrohr (weitgereist, keine gesundheitlichen Vorteile).
Honig ist ebenfalls heimisch und enthält zwar tatsächlich mehr Vitamine und Mineralstoffe, man müsste jedoch eine große Menge verzehren, damit der Konsum auch eine gesundheitsförderliche Wirkung mit sich bringt.
Traubenzucker (Glucose, Dextrose), ist ein Einfachzucker und kommt in der Natur unter anderem in Honig, Obst und Gemüse vor. Der Einfachzucker wird aus Mais-, Kartoffel- oder Weizenstärke hergestellt – nicht aus Weintrauben, wie viele denken. Üblichen Haushaltszucker (Kristallzucker, Staubzucker, …) durch Traubenzucker zu ersetzen, bringt keine gesundheitlichen Vorteile.
Fruchtzucker (Fructose) ist ebenfalls ein Einfachzucker und kommt von Natur aus zum Beispiel in Obst, Gemüse und Honig vor. Gewöhnlicher Haushaltszucker besteht zu einem Teil aus Frucht- und zum anderen aus Traubenzucker. Der reine Fruchtzucker (aufgrund der günstigen Herstellung häufig in der Lebensmittelindustrie verwendet, zum Beispiel bei Fruchtjoghurts, Obstriegel, …) wird meist aus Maisstärke gewonnen. Ergänzt man diesen Maissirup mit einem bestimmtes Enzym, entsteht Glucose-Fructose-Sirup (High fructose corn syrup). Dieser Sirup steht im Verdacht, eine nichtalkoholische Fettleber zu begünstigen.
Agavendicksaft wird aus unterschiedlichen Arten der Agave gewonnen. Agavensirup enthält viel Fruchtzucker und zudem Traubenzucker, er hat einen geringeren Kaloriengehalt als Haushaltszucker. Aufgrund des hohen Gehalts an Fruchtzucker kann Agavensirup zu einer Fettleberentstehung beitragen. Im Hinblick auf die Krankheitsentstehung gilt jedoch der Fructose-Glucose-Sirup (zugesetzt in vielen Produkten) als nennenswerter Faktor.
Reissirup entsteht aus gemahlenem Reis, der mit Wasser erwärmt wird. Er besteht aus Mehrfachzuckern, Traubenzucker und Malzzucker. Reissirup hat eine geringere Süßkraft als Haushaltszucker und einen leicht karamellartigen Geschmack, reist jedoch auch um die halbe Erdkugel, bis er bei uns im Regal landet.